Allgemeines

Das Gehirn ist unser Nervenschaltzentrum. Es besteht aus etwa 100 Milliarden Nervenzellen, wovon jede einzelne etwa 1.000 Quervernetzungen aufweist.

Eine Gehirnerschütterung kann vereinfacht als ein Kurzschluss innerhalb der Nervenzellen aufgefasst werden, woraus eine meist kurz andauernde Leistungsstörung des Gehirns mit vielfältigen Symptomen resultiert. Die häufigsten Symptome sind Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Nackenschmerz, Schwäche, Müdigkeit oder verschwommenes Sehen. Seltener genannte Symptome sind eine Bewusstseinsstörung und akuter Erinnerungsverlust (10 - 30 % der Fälle), eine verlangsamte Informationsverarbeitung, Koordinations-, Seh-, Wahrnehmungs-, Hör- oder Verhaltensstörung sowie ein verändertes Schlafverhalten. Das Gehirn erbringt deshalb nicht mehr die volle Leistung!

Der K.E.K.S.-Test. Ein neues Instrument zur Erkennung von Gehirnerschütterungen.

ZNS-Stiftung und die Concussion Clinic am LMU-Klinikum München haben gemeinsam ein Instrument entwickelt, um Kindern im Vorschul- und Grundschulalter die Symptome einer Gehirnerschütterung nahezubringen: den K.E.K.S.-Test.

In einem Kurzfilm erklären die Kinderbotschafterin der ZNS-Stiftung Esther Brandt und Dr. Keks den Kindern die wichtigsten Beschwerden, die nach einer Kopfverletzung auf eine Gehirnerschütterung hindeuten können. Zusätzlich steht eine DIN A6 Postkarte zur Verfügung. Mittlerweile liegt der K.E.K.S.-Test auch in einer Version für Erwachsene und in leichter Sprache vor. 

Wir danken Esther Brandt und Stefan Sillies und Till Nachtmann von Puppet Empire für die Umsetzung unserer Idee und die gelungene Zusammenarbeit.

Sie benötigen weitere Informationen oder möchten K.E.K.S.-Test-Infokarten bestellen? Bitte wenden Sie sich an Daniela Klos, ZNS-Stiftung.

Wenn eine betroffene Person darüber berichtet, dass er oder sie nach einem Zusammenprall „Sterne gesehen“ habe, unsicher auf den Beinen ist oder sich im Sozialkontakt plötzlich auffällig verhält (z.B. völlig unbeteiligt und still oder außergewöhnlich stimmungsgeladen), besteht der dringende Verdacht auf eine Gehirnerschütterung. Die Person ist deshalb sofort aus dem Geschehen zu nehmen, auch wenn die Symptome vorüber gehen und die Person sich scheinbar wieder zu hundert Prozent fit fühlt.

Eine erste Testung, die Hinweise auf eine solche Verletzung geben kann, ist die SCAT-Testung. Diese ist ohne aufwendige Schulung auch von Trainern, Physiotherapeuten, Betreuern und Eltern durchzuführen.

RUHE ist die einzige sinnvolle Akutmaßnahme! Personen mit Verdacht auf Gehirnerschütterung sollten möglichst in einem abgedunkelten Raum liegen (leichte Kopfhochlage) und sanft betreut werden:

  • Kühlende Kompressen am Kopf und Nacken, kein Essen, Flüssigkeit nur sehr sparsam, bei Übelkeit bzw. Erbrechen Plastiksack bereithalten.
  • Überwachen des Bewusstseinszustandes (gut ansprechbar?)
  • Ist die Person verlangsamt oder verwirrt?
  • Schläft die Person immer wieder ein?
  • Ruhe bewahren, keine unnötigen Fragen, für Ruhe sorgen.

Bei Verdacht auf eine Gehirnerschütterung muss die betroffene Person von einem entsprechend qualifizierten Arzt oder einer Ärztin beurteilt werden!


Der Arzt bzw. die Ärztin legt fest, wann und wie eine Belastungssteigerung erfolgen kann und stellt somit auch die Sport- und Schul- bzw. Berufsfähigkeit fest.

Unmittelbar nach einer Kopfverletzung, aber auch zur Verlaufsbeurteilung, kann eine Testung mittels des sogenannten „Sport Concussion Assessment Tool“ erfolgen. Sie ermöglicht eine Einschätzung der Schwere der vorliegenden Symptome, des Bewusstseins, der allgemeinen Orientierung, eine Gleichgewichts-, Koordinations- und Konzentrationstestung sowie die Testung des primären und sekundären Erinnerungsvermögens.

Dieses Modul kann als Kurz- oder Langvariante eingesetzt werden. Wünschenswert wäre, dass von jedem Sportler eine Basisuntersuchung im gesunden Zustand vorliegt, um nach einer Gehirnerschütterung die Veränderungen gegenüber dem Normalwert vergleichen zu können. Als Kurzvariante kann ein Elememt dieses Tests unmittelbar am Spielfeldrand durchgeführt werden. Dazu werden spezielle Fragen zur zeitlichen und örtlichen Orientierung gestellt, eine Gleichgewichtstestung durchgeführt sowie typische Symptome einer Gehirnerschütterung abgefragt.